Der Bundesfachverband bildet Pferdesamariter nach den Bestimmungen der ÖAPO (Regula- tiv für die Ausbildung von Pferdesamariter) aus. Die in früheren ÖTO-Fassungen enthaltene wesentliche Kompetenz, auch auf Springturnieren Vet-Dienst zu verrichten (bei Rufbereit- schaft des Tierarztes), ist in der geltenden ÖTO nicht mehr enthalten. Damit ist die Bedeutung des Pferdesamariters im Sport deutlich eingeschränkt und vielfach (leider auch von manchen Tierärzten) auf Turnieren gar nicht mehr erwünscht.
Aus der praktischen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Einsatzorganisationen (Notfälle und Übungen) resultiert die Erkenntnis, dass für den Pferdesamariter ein wesentliches und praktisch bedeutsames Einsatzspektrum in der Zusammenarbeit mit „Blaulicht-Organi- sationen (Rettung, Feuerwehr, Exekutive) im Einsatz gegeben ist. Das Wissen des qualifizier- ten Pferdesanitäters erleichtert im Notfall das Zusammenspiel der Rettungskräfte, da der Pfer- desanitäter (ähnlich wie die Rettung) häufig schneller vor Ort ist als der Tierarzt, der (zB als Kleintierarzt) eventuell auch weniger Erfahrung im Umgang mit Pferden in Akutsituationen (Bergung!) hat.
Mittelfristig soll ein Pferde-Rettungsnetz über das Bundesgebiet aufgebaut werden, bestehend aus speziell ausgebildeten Tierärzten, Feuerwehrkräften und qualifizierten Pferdesanitätern.
Dieses verantwortungsvolle neue und erweiterte Spektrum des Einsatzes hat dazu geführt, dass das Kuratorium für Pferdesicherheit den umfassenderen Begriff des Pferdesanitäters ge- wählt hat. Es hat sich aber auch gezeigt, dass neben den veterinärmedizinischen Basiskennt- nissen ein deutliches Mehr an Wissen erforderlich ist (Pferdebergung, Einsatzgrundsätze, Ein- satzstrukturen der Blaulicht-Organisationen, Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung etc.), welches mit den in der ÖAPO vorgesehenen Unterrichtseinheiten (zB Notfallmanagement eine Unterrichtseinheit) nicht gegeben ist.
Das Kuratorium bietet in Hinkunft Kurse zur Ausbildung zum qualifizierten Pferdesanitäter an, in welchen neben den veterinärmedizinischen Grundkenntnissen das erweiterte Wissen für die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen gelehrt wird. Diese Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab, die zur Führung der Bezeichnung „Pferdesanitäter“ berechtigt.
Für die bisherigen „Pferdesamariter“ besteht die Möglichkeit, mit einem zweitägigen „Up- grade“ zum „Pferdesanitäter“ aufzusteigen.
Für die Pferdesanitäter werden Fortbildungsveranstaltungen zur Erhaltung der Qualifikation angeboten werden.